Akropolis von Athen und Umgebung

Bauherr: Perikles
Baujahr ab 467 v. Chr.
Grundfläche ca. 136 m x 272 m

Besichtigung: September 2004

Der Begriff Akropolis, der seinen Ursprung in der Altgriechischen Sprache hat, bedeutet so viel wie Hochstadt oder Oberstadt und war eine Wehranlage oder ein Burgberg einer Stadt. Im antiken Griechenland besaß annähernd jede größere Stadt solch eine Festung, die im Laufe der Zeit auch Ort der Kultstätten mit den wichtigsten Heiligtümern wurde.

Die Akropolis von Athen ist die bekannteste Vertreterin ihrer Art und das Wahrzeichen der Stadt. Der erste Tempel wurde um 600 v. Chr. zu Ehren der Schutzgöttin Athene erbaut. Nachdem die Befestigungsanlage während der Perserkriege vollständig zerstört wurde, ließ Perikles zwischen 467 v. Chr. Und 406 v. Chr. die Propyläen (Torbau), das Erechtheion (Karyatiden), den Niketempel (Tempel der Nike Apteros) und den Parthenon-Tempel (Tempel für die Göttin Athene) unter Leitung des Bildhauers Phidias durch die Architekten Iktinos, Kallikrates und Mnesikles auf dem 156 Meter hohen Felsen errichten. Die Gebäude wurden aus Pentelischem Marmor aus den Flanken des Pentelikon-Massivs am nordöstlichen Stadtrand von Athen konstruiert.

Das Dionysostheater, welches seinen Namen nach dem Gott des Weins und der Ekstase erhielt und sich südlich des Tafelbergs befindet, wurde ursprünglich im 5. Jahrhundert v. Chr. angelegt. Zur Zeit des Perikles wurden hölzerne Sitzreihen geschaffen, ehe in der Zeit um 330 v. Chr. die hölzernen Sitze durch steinerne ersetzt und mit einem massiven Bühnegebäude ergänzt wurden.

Zu römischer Zeit entstanden weitere Bauten, so im Jahre 27 v. Chr. der Tempel der Roma und des Augustus, ein Rundtempel, der sich in nächster Nähe östlich des Parthenons befindet. Im Jahre 161 n. Chr. schenkte Herodes Atticus seiner Heimatstadt ein Odeon, ein Theater am Fuße der Akropolis, welches heutzutage regelmäßig für Veranstaltungen genutzt wird.

Ab dem 4. Jahrhundert n. Chr. wandelten die Byzanthiner die Tempel in christliche Kirchen um, bis die Osmanen das Gebiet im Jahre 1456 eroberten, an das Parthenon ein Minarett anbauten und somit zur Moschee umfunktionierten. Das Erechtheion diente fortan als Harem für die Paschas.

Große Zerstörungen und Verluste für die Akropolis von Athen brachten die Belagerung durch die Venezianer 1687, die Raubzüge der Briten ab 1801 und die so genannte Geschichtsbereinigung mit Erreichen der Unabhängigkeit Griechenlands, bei der alle Bauten, die nicht aus der Antike stammten, entfernt wurden.

Nicht fachgemäße Restaurierungsmaßnahmen zu Beginn des 20. Jahrhunderts führten zunächst zu Schädigungen der Bauwerke, ehe ab den 1980er-Jahren ein neues Programm zur Restaurierung vorgestellt und begonnen wurde, welches sich jedoch