Theodor-Körner-Straße Büchen

Umbau eines Getreidespeichers zu einem Mehrfamilienwohngebäude

Theodor-Körner-Straße 2b in 21514 Büchen
Bearbeitungszeitraum: Sommer 2020 - Herbst
2021
Leistungen: Tragwerksplanungplanung (alle Leistungsphasen)
BGF: 900 m2

 

Bei dem Bauvorhaben handelt es sich um die Nutzungsänderung eines unterkellerten Getreidespeichers mit fünf Vollgeschossen und einem Maisonettegeschoss zu Wohnraum. Das Objekt ist in die Gebäudeklasse 5 gemäß der Landesbauordnung Schleswig-Holstein einzuordnen und befindet sich auf dem Grundstück Theodor-Körner Straße 2b in 21514 Büchen.

Das Gebäude beschreibt im Grundriss ein Rechteck mit den Abmessungen von etwa 8,70 m x 13,00 m und grenzt an der Westseite direkt an ein Werkstattgebäude. Es wird überspannt von einem hölzernen Satteldach auf Gebindekonstruktionen. Im nordseitigen Gebäudeteil besteht die Tragstruktur des Gebäudes in den Vollgeschossen aus Stahlbetonunterzügen und -stützen. Der südseitige Gebäudeteil in den Vollgeschossen ist ausgebildet mit Stahlbetonwänden, welche die ehemaligen Silozellen des Getreidespeichers bildeten. Das gesamte Gebäude lagert im Kellergeschoss auf insgesamt 20 Stahlbetonstützen, welche durch eine 60 cm starke Stahlbetonsohlplatte gegründet sind. Die Außenwände des Gebäude bestehen aus Ziegelsteinmauerwerk.

Im Rahmen der Umbaumaßnahmen für die Umnutzung wurden die vorhandenen Dachkonstruktionen durch verschiedene Maßnahmen ertüchtigt.

Sämtliche vorhandenen Holzbalkendecken, die keine aussteifenden Funktionen besaßen, wurden zurückgebaut. Über dem 4.Obergeschoss ist eine neue Holzbalkendecke als Fußboden für das neue Maisonettegeschoss eingezogen worden.

Für die neuen Geschosse zur Wohnnutzung wurden Stahlbetondecken eingezogen, die auf den vorhandenen Unterzügen und über Konsolen auf neuen Auflagertaschen aufgelagern.

An der Nordseite wurden in den einzelnen Geschossen neue Stahlbetonbalkone über Isokörbe an die Geschossdecken angeschlossen.

An der Ostseite wurde ein neues Treppenhaus in das Gebäude integriert. Hierzu mussten einige Stahlbetonwände zurückgebaut werden. Das Treppenhaus wird durch neue Mauerwerksschalen eingefasst, die auf der vorhandenen Sohlplatte gegründet werden und auf welchen die Treppenläufe als Stahlbetonfertigteile auflagern. Das Treppenhaus wird von einer neuen Stahlbetondecke in Ebene der Holzbalkendecke über dem 4.Obergeschoss überspannt.

Neben dem Treppenhaus ist ein neuer Anbau für einen Fahrstuhl errichtet worden. Dieser besteht aus Mauerwerkswänden sowie Stahlbetondecken und -ringbalken. Die Wände gründen auf einer neuen Stahlbetonsohlplatte. Zur Erschließung des Anbaus ist eine Öffnung mit einer Breite von 2,24 Metern in der Ostfassade hergestellt worden. In den einzelnen Geschossen wurden zur Auflagerung der Treppenläufe und der neuen Stahlbetongeschossdecken neue Unterzüge im Bereich des Durchbruchs eingezogen.

Die Fassaden sind außenseitig neu bekleidet mit einem Wärmedämmverbundsystemen (4.OG bis 2.OG) bzw. mit Verblendmauerwerk und Dämmschicht (1.OG bis KG).

Die Gewährleistung des 2. Rettungsweges erfolgt durch eine stählerne Wendeltreppe an der Ostseite neben dem neuen Fahrstuhlanbau.