Löfflerstraße Hamburg
Fassadensanierung für ein denkmalgeschütztes Kirchen- und Wohngebäude
Löfflerstraße 4 in 22765 Hamburg
Bearbeitungszeitraum: Winter 2021/2022 - Herbst 2023
Leistungen: Schadensaufnahme, Objektplanung inkl. Bauüberwachung (Leistungsphasen 1-8), Tragwerksplanung (alle Leistungsphasen)
Fassadenfläche: 466 m2
Bei dem Gebäude, welches gemäß vorliegender Bestandsunterlagen im Jahre 1913 errichtet wurde, handelt es sich um ein unterkellertes Kirchen- und Wohngebäude mit Kellergeschoss, Erdgeschoss, vier Obergeschossen und einem Dachgeschoss. Gemäß § 2, Abs. 3 der Hamburgischen Bauordnung (HBauO) ist das Objekt in die Gebäudeklasse 5 einzuordnen. Es ist Teil der geschlossenen Bebauung in der Löfflerstraße in Hamburg-Altona.
Das Objekt ist in die Denkmalliste nach § 6 Absatz 1 des Hamburgischen Denkmalschutzgesetzes vom 05. April 2013 eingetragen und steht somit unter Denkmalschutz. Das Baujahr wird in der Denkmalliste mit 1894 / 1895 angegeben. Im Rahmen der geplanten Instandsetzungsmaßnahmen sind die Anforderungen an den Denkmalschutz zu erfüllen.
Das Dachgeschoss wird von einem hölzernen Pfettendach in Satteldachform überdeckt und wurde zu einem unbekannten Zeitpunkt zu Wohnraum ausgebaut. An der Straßenseite ist das Dachgeschoss mit einem mittig gelegenen, vorspringendem Dreieckgiebel, zwei seitlichen Dachgauben, mehreren Dachflächenfenstern sowie Schornsteinköpfen ausgebildet.
Die sonstigen Geschosse sind in Massivbauweise mit Mauerwerkswänden konstruiert. Die Holzbalken der Geschossdecken spannen parallel zur Löfflerstraße und werden in Teilbereichen durch Stahlträger abgefangen.
Die straßenseitige Außenwand besteht aus rotem Ziegelmauerwerk mit Stärken von 33 cm (Obergeschoss) bis 44 cm (Keller- und Erdgeschoss). Im 4.Obergeschoss ist eine hellfarbige Putzbekleidung vorhanden. Es waren Mängel und Schädigungen in Form von Verwitterungen, Verunreinigungen, Rissbildungen sowie Mörtel- und Steinausbrüchen vorhanden. Zur Instandsetzung wurden vorhandene Anstriche abgebeizt und erneuert, die Fassade hochdruckgereinigt sowie sämtliche Mörtelfugen erneuert.
Der Mittelteil springt in den Obergeschossen auf einer Breite von etwa 11,65 m um etwa 100 cm hervor, kragt entsprechend über dem Erdgeschoss aus und besteht im Dachgeschoss aus einem massiven Dreiecksgiebel.
Neben dem hervorstehenden Mittelteil befinden sich vom ersten bis zum dritten Obergeschoss zu beiden Seiten insgesamt sechs auskragende Balkone in Massivbauweise und gemauerten Brüstungen. Diese waren stark durch Verwitterungen, Rissbildungen, Ausbrüchen und Korrosionen an den Stahlträgern geschädigt, so daß die Balkone zurückgebaut und als Stahlbeton-Konstruktionen mit Auflagertaschen erneuert wurden.
Die Fenster bestehen aus hölzernen Rahmen mit Isolierverglasung. Die Fenster in den unteren Geschossen sind neueren Datums aus Mahagoniholz und weisen einen guten Zustand auf. Die Fenster in den oberen Geschossen sind älteren Datums und teilweise verwittert und geschädigt. Sämtliche Fenster wurden in malertechnischer Hinsicht überarbeitet.