Mehrfamilienwohnhaus Boizenburg

Umbau und Modernisierung eines Mehrfamilienwohngebäudes

Rudolf-Breitscheid-Straße 18/19 in 19258 Boizenburg
BGF: 1.600 m2
Bearbeitungszeitraum: 2014
Leistungen: Bauaufnahme, Umbau- und Modernisierungsplanung (Leistungsphasen 1-5), Tragwerksplanung (alle Leistungsphasen)

Bei dem Objekt handelt es sich um ein vollständig unterkellertes, zweigeschossiges Mehrfamilienwohngebäude der Gebäudeklasse 3, welches im Jahre 1955 in Massivbauweise errichtet wurde und seit etwa 20 Jahren leer stand. Das hölzerne Satteldach ist als Pfettenkonstruktion mit schrägen Streben ausgebildet, die auf der Decke über dem Obergeschoss abgesetzt sind. Sowohl die Decke über dem Ober-, als auch diejenige über dem Erdgeschoss sind als massive Stahlsteindecken mit Stärken von h = 25 cm konstruiert, die auf Mauerwerkswänden lagern. Die Gebäudeaußenwände bestehen aus zweischaligem Mauerwerk mit Luftschicht. Die Decke über dem Keller ist als massive Gewölbedecke errichtet worden, welche ebenfalls zwischen Mauerwerkswänden spannt. Es wird angenommen, dass die Gründung des Gebäudes durch massive Streifenfundamente unter den tragenden Mauerwerkswänden auf gut tragfähigem Baugrund erfolgt.

Im Vorfeld der Planungen musste aufgrund nicht vorhandener Bauunterlagen eine umfangreiche Bauaufnahme mit zeichnerischer Darstellung und Untersuchungen an den Baukonstruktionen durchgeführt werden.

Im Rahmen des Umbau und der Modernisierung wurden der Innenausbau komplett zurückgebaut und das Gebäude entkernt, die Grundrisse umgestaltet, der Innenausbau, die Hautechnik und die Erschließung erneuert, neue Fenster eingebaut, die Fassade außenseitig gedämmt und mit einer hinterlüftete Eternitbekleidung versehen, eine neue Dacheindeckung hergestellt sowie das Dachgeschoss zu Wohnraum ausgebaut.

Die innenseitigen Ausbaukonstruktionen für den Dachgeschossausbau mit zwei neuen Gauben an der Ostseite wurden unabhängig von dem vorhandenen Pfettendach errichtet. Sie wurden auf Wänden und der Stahlsteindecke über dem Obergeschoss abgesetzt und lediglich konstruktiv an die hölzernen Dachbauteile angeschlossen. Ein spezieller Nachweis der Tragfähigkeit der betroffenen Stahlsteindecke musste aufgrund der erhöhten Belastung erarbeitet werden.